Informationen zu Raydt
In der Gründerzeit des Deutschen Kaiserreichs erfand Wilhelm Raydt ein Verfahren
zum „Heben von Lasten in Wasser und in der Luft“
unter Anwendung komprimierten Kohlendioxids (CO2)[1] im Jahr 1877.[4][Anm. 2]
Über Raydt berichtete die Eurammon, eine Initiative für natürliche Kältemittel:
„Er verflüssigte CO2 mittels eines Kolbenverdichters bei Umgebungstemperatur durch Wasserkühlung.
Eine der ersten Anwendungen von CO2 war das Heben und Versetzen eines 5 Tonnen schweren Ankersteins
im Hafen von Kiel im Auftrag der kaiserlichen Marine. Raydt ließ dazu einen Gummiballon
durch einen Taucher an dem Ankerstein befestigen und den Ballon mit CO2 aus einer Stahlflasche
aufblasen. Dadurch konnte der Ankerstein schwimmend an einen anderen Platz versetzt werden.[4]“
Nur wenig später folgte 1880 das von Raydt gefundene „Verfahren und Apparate um mittels
tropfbarer flüssiger Kohlensäure Wasser zu imprägnieren, zu heben und zu werfen“.[1]
Seit 1881 befasste er sich in Hannover auch mit der Konstruktion von CO2-Maschinen.[2]
Der Chemiker Hugo Kunheim erwarb nun Patente[1] oder Lizenzen von Raydt für die
Chemische Fabrik Kuhnheim & Co. mit Sitz in Berlin-Niederschöneweide, wodurch
dort im Jahr 1882 „[...] die erste industrielle Produktion von flüssigem CO2
in Deutschland“ aufgenommen werden konnte.[2] Das Berliner Unternehmen nutzte
Raydts Erfindung für die Herstellung von künstlichem Mineralwasser und für Bierzapfanlagen.[1] .