Informationen zu Kieselmann

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Gründerfamilie
Einblicke ins Familienalbum

Als Paul Kieselmann 1937 eine Lohndreherei gründete, hatte er den Grundstein für eines der erfolgreichsten deutschen Fluidtechnikunternehmen gelegt. Kieselmanns Fleiß und kompromissloser Qualitätsanspruch führten zum raschen Aufstieg des Unternehmens - und sind noch heute die Eckpfeiler der KIESELMANN GmbH.

Die 3. und 4. Generation

Von 1992 an leitete Klaus Dohle das Familienunternehmen in dritter Generation. Am 1. Januar 2021 ist Caroline Pötzl, geborene Dohle, in die Geschäftsführung aufgestiegen. Seitdem bildet sie gemeinsam mit Klaus Dohle die KIESELMANN Doppelspitze. Die Töchter des Unternehmensgründers, Karin Helms-Kieselmann, Rosemarie Zitsch und Renate Dohle stehen ihnen als Gesellschafterinnen zur Seite.

Klaus Dohle und Caroline Pötzl treiben die Internationalisierung des Unternehmens und den Ausbau des Hauptsitzes voran. Davon zeugen Tochterunternehmen in England, Frankreich, China und 30 weltweite Vertretungen sowie Neu- und Erweiterungsbauten am Standort Knittlingen.

Wie avancierte die Firma KIESELMANN vom beschaulichen schwäbischen Betrieb zu einem führenden Hersteller in der Fertigung von Prozessarmaturen und Anlagen aus Edelstahl? Die folgende Chronik erzählt die Erfolgsgeschichte.

Die Meilensteine des Familienunternehmens KIESELMANN:

Kurz nachdem Paul Kieselmann 1937 seinen Meisterbrief des Mechaniker-Handwerks erhalten hatte gründete er eine Lohndreherei für Aluminium und Stahl. Die Geburtsstunde der Firma Kieselmann. Nach den Wirren des zweiten Weltkrieges begann der rasante Auf- und Ausbau des Unternehmens. 1947 entstand die erste Produktionshalle und das Unternehmen spezialisierte sich auf die Herstellung von Drehteilen aus Edelstahl.

Bereits in den 1950er Jahren war die Belegschaft 70 Mann und Frau stark. 1957 wurde eine zweite, 850 m² große Halle gebaut. Die darin aufgestellten Drehbänke wurden noch manuell bedient. Diese Anfangszeit brauchte einen Macher, der selbst mit anpackt. Ein solcher Macher war Paul Kieselmann. Erzählungen berichten davon, wie der Gründer selbst Hand anlegte, wenn es in der Produktion klemmte. Auch die Kunden schätzten den Unternehmer, der in seinem blauen Opel Kapitän gerne mal persönlich vorbeikam und Sonderanfertigungen selbst zeichnete. 1966 verstarb der große Vordenker der Firma Kieselmann im Alter von 61 Jahren.

Nach dem Tod von Paul Kieselmann übernahm seine Frau, Helene Kieselmann, die Geschäftsführung. Die beiden Schwiegersöhne, Horst Dohle und Walter Zitsch, verantworteten die kaufmännische und technische Leitung. Während der eine die in- und ausländischen Vertriebstätigkeiten ausbaute und die Kundenbesuche intensivierte, leitete der andere den Fortschritt der Produktion. 1972 brachte das Unternehmen das erste Scheibenventil für die Lebensmittelindustrie in massiver Bauweise auf den Markt. Ein Jahr darauf entstand mit KIESELMANN Anlagenbau eine Abteilung, die Edelstahlanlagen für die Getränke- und Lebensmittelindustrie plant und umsetzt. Der erste gedruckte KIESELMANN Katalog erschien 1975. Er bündelte das damalige Ventilprogramm des Unternehmens, wie Kükenhähne, Kugelhähne, Scheibenventile, Schrägsitz-und Mehrwegeventile, Überströmventile, Probierventile und federbelastete Sicherheitsventile.

1978 war man abermals über sich hinausgewachsen.

Ein neues Verwaltungsgebäude mit Vertriebsabteilung wurde gebaut und bot der steigenden Mitarbeiterzahl neuen Platz. Auch für die neuen Produkte, wie das erste Leckage-Scheibenventil in kompakter Bauform, wurde es etwas eng: eine neue Lagerhalle und ein Rohrlager sorgten auch hier für zusätzlichen Platz. Die Gesamtnutzfläche stieg auf 17.000 m² an. 1981 begab man sich ins Land des Drachens und nahm erstmals an einer Messe in der Volksrepublik China teil. In Beijing wurde 1994 auch das erste internationale Vertriebsbüro gegründet. Nach dem Tod von Helene Kieselmann, 1985, übernahm Horst Dohle die alleinige Geschäftsführung. Zwei Jahre später wurde der gesamte Betrieb erneut vergrößert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Im gleichen Jahr feierte man mit 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das 50. Jubiläum des Unternehmens.

1992 stand der nächste Generationenwechsel an. Mit Klaus Dohle übernahm der Sohn von Horst Dohle die Geschäftsführung. Klaus Dohle leitet auch heute noch die Geschicke des Unternehmens und treibt dessen Wachstum voran. Die Töchter des Unternehmensgründers, Karin Helms-Kieselmann, Rosemarie Zitsch und Renate Dohle stehen ihm als Gesellschafterinnen zur Seite. 1996 wurde die Produktion um 2000 m² erweitert. Im darauffolgenden Jahr führte man das leckagesichere Kieselmann Doppelsitzventil am Markt ein. Auch der Jahrtausendwechsel stand im Zeichen neuer Produkte, wie dem Einsitzventil mit Kugelgehäuse, das man 2001 vorstellte.

Neues Millennium, neue Ziele, neue Maßstäbe.

Hoch hinaus ging es 2004 mit der Inbetriebnahme des vollautomatischen Hochregallagers. Mit dem universellen Dichtungsmaterial k-flex und dessen sehr gutem Rückstellvermögen und hoher Beständigkeit gegenüber Temperatur und aggressiven Medien setzte man einen Branchenmaßstab. 2005 erweiterte das Unternehmen sein Produktportfolio um das Aseptische Probenahmeventil, Steuerköpfe mit NOTAUS-Funktion und das neue Inline Programm. So lag es auf der Hand, dass die Produktion 2007 abermals um ca. 3600 m² mit Indoor-Materiallager und neuen Sozialräumen erweitert werden musste.

2008 fällt mit dem aseptischen Membranventil GEMBRA der Startschuss für eine neue Kieselmannn Ventil-Generation. Im gleichen Jahr werden auch die ASI-Bus Steuerköpfe mit Takthuberkennung, ohne externe Sensoren, weiterentwickelt und das KIESELMANN Office in England gegründet.

2009 wird das neue Verwaltungsgebäude mit einer Bürofläche von 1.600 m² fertiggestellt und bezogen, und KIESELMANN beteiligt sich an der AquaDuna GmbH & Co. KG. Ein Jahr später, 2010, beteiligt man sich auch an der VA Food Processing GmbH und stellt den KIESELMANN Steuerkopf KI-TOP vor. 2011 übernimmt man die RIEGER GmbH in Bietigheim-Bissingen. 2012 wird die Produktion um ca. 5160m² erweitert. 2013 nimmt KIESELMANN RUS in Moskau die Geschäfte auf, und in Deutschland beteiligt sich KIESELMANN an der Ruland Engineering & Consulting GmbH.

In den Jahren 2014 und 2015 erweitert das Unternehmen sein Hochregallager um fast 50 % und baut eine 3500 m² große Rohrhalle. Im Jahr 2015 wird auch die KIESELMANN Pharmatec GmbH gegründet. Das neue Unternehmen ist auf Anlagenlösungen für die pharmazeutische und biotechnologische Industrie spezialisiert. Mit der Übernahme von Guth Ventiltechnik sicherte man Arbeitsplätze in Landau und erweitert das Ventilprogramm der KIESELMANN Fluid Process Group. Auch im eigenen Produktprogramm hat sich einiges getan: Neue Steuerköpfe für die ATEX Bereiche Gas und Staub, neues Regelventilprogramm, neue aseptische Probenahmeventilreihe.

2016 eröffnet die französische KIESELMANN Niederlassung in Lille. 2017 kommt es erneut zu einem größeren Bauprojekt. Die ehemalige Knittlinger Tennishalle, die sich später in ein Rohrlager und die KIESELMANN Kantine verwandelt hatte, fällt unter dem Roboterarm des Abrissbaggers. Dort entsteht ein neues Produktions- und Bürogebäude mit Betriebsrestaurant mit einer Nutzfläche von insgesamt 4000 m². KIESELMANN, eine Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben wird...
Quelle: https://www.kieselmann.de/kieselmann/unternehmen/gruenderfamilie (2024).

1985 ca. Prospekt

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